Am 30. September 2015 endete nicht nur der Handelsmonat, sondern auch das dritte Kalenderquartal des laufenden Jahres. Daher lassen sich die Septemberzahlen auch mit denen der Vorquartale 2015 und des Vorjahresquartals vergleichen.
Wie die nebenstehende Grafik zeigt, war das dritte Quartal 2015 das bislang dividendenträchtigste in der Geschichte des Zahltag-Depots. Gegenüber dem zweiten Quartal nahm die Dividendensumme um 9,47 Prozent zu. Noch drastischer ist die Gehaltserhöhung auf Jahresbasis. Hier beträgt das Plus gegenüber dem Vorjahresquartal satte 65,35 Prozent. Das liegt einerseits daran, dass im Verlaufe der letzten zwölf Monate erheblich mehr Positionen in Aktien aufgebaut wurden. Andererseits haben aber auch die bestehenden Aktienpositionen zum Teil mehr Dividende abgeworfen. In Zukunft werden die prozentualen Steigerungen auf Jahresbasis sicher nicht mehr diese Größenordnung erreichen. Irgendwann sind einfach alle flüssigen Mittel investiert. Dann können neue Positionen nur noch aus den einlaufenden Dividenden und dem sonst erzielten Cash Flow eröffnet werden. Im Monat September war es die TAL International Group, die als neue Aktienposition erstmals eine Dividende überwies. Für den Oktober erwarte ich deutlich niedrigere Zahlungen, der erste Monat eines Quartals ist traditionell ein eher schwacher. Drei meiner Holdings haben aber schon angekündigt, dass die Oktober-Überweisung höher ausfällt, als in der Vergangenheit - Altria, Realty Income und Main Street Capital. Erstmals seit Ende des vergangenen Jahres wird auch VEREIT im Oktober wieder eine Dividende zahlen. Der REIT hatte die Dividendenzahlungen vorübergehend eingestellt, weil es Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung gegeben hatte, die zur Ablösung der gesamten Geschäftsführung geführt hatten. Neu unter den Gehaltszahlungen ist ein alter Bekannter: Corrections Corporation of America (CXW), ein REIT, der in den Vereinigten Staaten Gefängnisse betreibt und an die Aktionäre 7,2% Dividenden jährlich ausschüttet.
Mit dem Quartalsende liegt das Jahres-Dividendeneinkommen für 2015 schon um etwa 15,47% über dem des gesamten Vorjahres. Neben den Dividenden hat das Zahltag-Depot im September aber auch bei den anderen Zahlungsströmen gepunktet.
So konnte ich durch Prämien auf Aktienoptionen 0,43% einnehmen, gerechnet auf meinen Kontostand zum 31. August. Es wurden acht Positionen geschlossen, alle profitabel. Durch das Schließen von zwei Optionspositionen auf Futures und Indizes flossen mir weitere 0,58% zu.
Die Volatilität des September brachte einige Handelssignale in meiner Stundenstrategie, diese trug 1,66% zum monatlichen Cash Flow bei. Hier wurden zehn Trades agewickelt, neun davon wurden profitabel geschlossen.
Schließlich wurde die Position in General Electrics komplett liquidiert, sie fällt damit in Zukunft auch als Dividendenlieferant aus. Bei einem Einstandspreis von 25,38 Dollar und einem Ausstiegspreis von 25,365 Dollar ergibt sich auf die Gesamtposition ein Nettoverlust von 0,04%. Allerdings habe ich mit der Aktie trotzdem nicht schlecht verdient, denn während der Haltedauer der Position (30. August 2013 bis 16. September 2015) flossen mir insgesamt etwa sechs Prozent an Dividenden und 20% an Optionsprämien zu, die hier natürlich nicht noch einmal berücksichtigt werden.
Die Aussichten an den Aktienmärkten bis zum Jahresende sind nicht besonders rosig. China klagt über stagnierendes Wachstum, Europa ächzt unter der Last von Staatsschulden und Immigranten, in den USA werden demnächst die Zinsen erhöht. Es ist wahrscheinlich, dass wir bei Dax, Dow & Co. die Jahreshöchststände für 2015 bereits gesehen haben. Erfahrungsgemäß spielt ein Zahltag-Depot in solchen Zeiten seine Stärken voll aus. Denn Dividenden sind von Kursausschlägen unabhängig und tiefere Kurse würden bedeuten, dass ich für das gleiche Geld demnächst sogar mehr Aktien bekomme. Steigende Volatilität bedeutet auch höhere Prämieneinnahmen beim Verkauf von Optionen - und man muss dafür nicht einmal eine Prognose über den korrekten Kursverlauf abgeben.
Auf unserem Jahrestreffen in Prag hat es ein Teilnehmer in Worte gefasst, die ich besser nicht hätte sagen können: "Der Charme eines Dividendendepots mit 50 Aktien besteht darin, dass man statistisch mindestens 200 Mal im Jahr einen Zahltag hat. Das ist, rein rechnerisch, an jedem Wochentag eine Dividendenüberweisung. Es gibt Schlimmeres."
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