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    Performance-Report: Das Zahltag-Depot im Dezember 2015

    Traditionell schwillt der Dividendenstrom im Dezember immer etwas an - so auch dieses Jahr. Mit etwa 1.083,27 Euro Dividendenzahlungen (darin sind bereits 15% Steuerabzug durch den amerikanischen Fiskus enthalten) war der Monat der stärkste des zurückliegenden Jahres. Schuld ist zunächst einmal die Sonderdividende von MAIN Street Capital, die immer im Juni und Dezember zusätzlich zur turnusmäßigen Monatsdividende überwiesen wird. Auch Chambers Street Properties überwies mehr Dividende als gewöhnlich. Hier schlug eine "Rumpfdividende" zu Buche. Das Unternehmen ist Mitte des Monats fusioniert und wird seit dem 18. Dezember unter dem Tickersymbol GPT und dem Namen Gramercy Property Trust gehandelt. Bislang ist noch nicht bekannt, in welchem Turnus und in welcher Höhe nach dem Merger die Dividende gezahlt wird. Daher hatte der Aufsichtsrat beschlossen, für den halben Monat noch eine Dividende im Dezember 2015 zu überweisen. Was 2016 angeht, darf man gespannt sein. Geplant ist eine Quartalsdividende in "branchenüblicher Höhe" mit einer Auszahlungsquote von 65 bis 75% der so genannten "Funds from Operation" (FFO - etwa "frei verfügbare Einnahmen"). Das dürfte eine Dividende von mindestens 44 Cent pro Jahr ergeben.

    Bereits berichtet hatte ich über den Beginn meiner Portfoliobereinigung. FLY Leasing und LINE wurden im Dezember verkauft, beide haben ihre Dividenden gestrichen. Zum Jahresbeginn habe ich eine Verkaufsliste für weitere "Abschusskandidaten" zusammengestellt. Das Jahr 2016 wird im Zeichen der qualitativen Aufwertung des Zahltag-Depots stehen. Nachdem der Dividendenstrom ein gewisses Grundrauschen erreicht hat, werde ich nach und nach alle Positionen liquidieren, bei denen die Dividenden nicht regelmäßig angehoben werden. Das Geheimnis der sicheren Rente ist nämlich nicht nur, hohe Dividenden zu kassieren. Diese Dividenden müssen auch wachsen - und zwar jährlich um mindestens die Inflationsrate, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Mindestens zehn Unternehmen aus meinem Portfolio erfüllen diese Kriterien nicht. Ihnen droht nun der Austausch gegen bessere Alternativen.       

     

    Auf den Kontostand per 30. November gerechnet, konnte ich im Dezember 1,32% Dividenden kassieren. Insgesamt bin ich mit meiner Jahresrente zufrieden. Eine "Rentenerhöhung" von 59,08% wird sich allerdings im gerade begonnenen Jahr nicht ergeben. Im Vordergrund steht in diesem Jahr die qualitative Aufwertung des Depots, im vergangenen Jahr gab es hingegen noch reichlich neue Positionen.

    Die zwei weiteren Aktivposten der Dezemberbilanz sind Optionsverkäufe auf Aktien und der Futureshandel auf Basis der Stundenstrategie. Von den sieben geschlossenen Optionspositionen waren fünf Gewinner und zwei Verlierer. In der Summe ergab sich ein kleines Plus von 0,27%, gerechnet auf den Kontostand vom 30. November. Die Stundenstrategie brachte sieben Trades, alle wurden im Gewinn geschlossen. Trotz der erzielten Performance von 1,47% bin ich nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Die Psyche macht mir einen Strich durch die Rechnung, wenn es darum geht, die Gewinntrades bis zum Ende auszureizen. Zu häufig treibt mich die "Angst um den Gewinn" viel zu früh aus profitablen Positionen. Das Problem ist erkannt und mittlerweile arbeite ich daran. 

    Das Monatsergebnis war in der Summe mit 13,90% deutlich negativ. Nicht nur, dass ich im Dezember aus dem Verkauf der Positionen von LINE und FLY einen Verlust von 11,45% eingefahren habe. Auch der Rückkauf meiner Öl-Puts kostete noch einmal 5,5%. Auf Jahressicht haben somit sowohl die Futures-Optionen, als auch die Aktienpositionen einen Verlust erwirtschaftet. Unter dem Strich blieben 19,71%, dafür muss man sich nicht schämen. 

    Was steht für 2016 auf der Agenda? 

    Welche Pläne gibt es für 2016? Ein befreundeter Trader rät, am Ende des Jahres die fünf größten Verluste noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Im allgemeinen sind sie es, die die Performance massiv schädigen. Schafft man es, die fünf größten Verluste zu eliminieren, bleibt einfach unter dem Strich mehr übrig, als wenn man hinter jedem kleinen Verlust hinterherläuft. Was waren 2015 meine kapitalsten Fehler? 

    1. Die Aktienauswahl: Bei der Auswahl meiner langfristigen Positionen war ich teilweise zu voreilig und zu oberflächlich. In Folge dessen sitze ich in einigen Positionen fest, die keine wachsenden, sondern sinkende Dividenden zahlen. Diese Unternehmen werden im laufenden Jahr Schritt für Schritt ausgetauscht. Der Preis dieser Erkenntnis: Etwa 9.500 Euro an Kursverlusten für LINE, von denen ich nur 2.000 durch Dividenden neutralisieren konnte.  
    2. Das Risikomanagement meiner Futures-Optionen: Ich habe im Frühsommer und im Herbst auf ein Ende des Ölpreisverfalls gewettet. Statt den Trendwechsel abzuwarten oder wenigstens aus den Positionsschieflagen frühzeitig auszusteigen, habe ich die Positionen nach dem "Prinzip Hoffnung" gemanagt. Gekostet hat mich diese Lektion 9.170 Euro für Verluste für vier Öl-Puts.  

    Insgesamt war das dritte volle Jahr meines Zahltag-Depots  in jeder Hinsicht ein Gewinn. Seit der Eröffnung der allerersten Position am 19. Oktober 2012 (Verkauf eines 2100er Dezember-EuroStoxx-Puts für 60 Euro) wurden 1.121 Positionen geschlossen. Damit habe ich einen Nettogewinn von 31.898,81 Euro erzielt. Allein auf das letzte Jahr entfielen 324 Trades, die einen Nettogewinn von 13.684,14 Euro einbrachten. Wenn ich nun meine beiden großen Verlustbringer in diesem Jahr nicht wiederhole, könnte ich nur durch die "Fehlervermeidung" dieses Jahresergebnis mehr als verdoppeln. Ob das gelingt? Es liegt allein in meiner Hand - die Zukunft wird zeigen, was ich aus den guten Vorsätzen mache. 

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