Der Februar war für das Zahltag-Depot in vielerlei Hinsicht überraschend. Doch zunächst zu dem, was die Stärke ausmacht: Wie erwartet, wurden im Februar wieder reichlich Dividenden ausgeschüttet. Die Grafik zeigt, dass zwar die Zahlen vom Januar nicht getoppt werden konnten. Aber im Vergleich zum Februar 2015 stieg die Dividendensumme um üppige 54 Prozent an. Das lag einerseits an einigen neuen Positionen, die im Laufe der vorangegangenen zwölf Monate aufgebaut wurden. Andererseits gab es aber auch einige Dividendenerhöhungen: Realty Income, STAG Industrial, EPR Properties, HCP und Omega Healthcare haben ihre Gewinnausschüttungen an die Aktionäre erhöht. Interessanterweise handelt es sich bei all diesen Unternehmen um REITs, also Immobilientrusts. Diese zeichnen sich durch einen weitgehend vorhersehbaren Cash Flow aus - nämlich die monatlich generierten Mieteinnahmen. Die wiederum steigen durch verschiedene Staffelmietmodelle. Während des Januar-Coachings hatten die Mitglieder des Inner Circle bereits einen wertvollen Hinweis erhalten: REITs werden im Sommer diesen Jahres als eigener Wirtschafts-Sektor aus dem Sektor Finanzen des S&P 500-Index ausgegliedert. Das dürfte Kaufdruck für verschiedene Sektoren-ETFs erzeugen und die Wahrnehmung dieser Anlageklasse im Bewusstsein der investierenden Öffentlichkeit noch einmal erhöhen. Wer sich qualitativ hochwertige REITs in den vergangenen Wochen angeschaut hat, wird auch feststellen, dass deren Aktien seit dem Jahreswechsel zu den absoluten Outperformern gehören. Der Fairness halber sollte man hinzufügen, dass REITs durch die lange angekündigten Zinsanhebungen in 2015 zu den Underperformern gehörten.
Wie im vergangenen Performance-Report bereits angekündigt, wurde Anfang Februar eine Position von Anteilen an Navios Maritime Partners abgestoßen. Diese Transaktion taugt in vielerlei Hinsicht als Lehrbeispiel:
Unter dem Strich bleibt also aus der Anlageklasse "Aktien" für den Februar ein veritabler Verlust von 6,82% auf meinen Kontostand zum Beginn des Monats. Ich buche ihn unter "Lehrgeld" ab.
Aus dem Verkauf von Optionen auf Aktien ging im Monat Februar kein Geld ein, hier wurden keine Trades getätigt. Grund: Mein Kontostand ließ eine weitere Marginbelastung nicht zu. Ich musste zwar keine Positionen schließen, konnte aber auch keine neuen Margin-Positionen mehr aufbauen. Einmal mehr bewahrheitet sich, was Warren Buffett predigt: "Bleiben Sie liquide". Der Monat Februar brachte einige der wahrscheinlich besten Kaufchancen des zurückliegenden Jahres - und ich konnte sie nicht nutzen. Trost spendet in dieser Situation der dritte Zahlungsstrom - die Futures-Optionen. Auf Weizen, Silber, Öl sowie den DAX hatte ich Optionen verkauft, die insgesamt mit 2,56% Gewinn auf den Kontostand zurückgekauft werden konnten. Die oben erwähnten Dividenden steuerten 0,80% zum Monatsergebnis bei, so dass der Februar insgesamt mit minus 3,46% zu Buche schlägt. Seit dem Jahreswechsel hat mein Zahltag-Depot also 2,35% an Cash generiert - so viel macht ein Tagesgeldkonto nicht in einem ganzen Jahr.
Überraschend für mich war die Vehemenz der Kurserholungen, die nach den Tiefs vom 20. Januar einsetzte. Und hier kommen wir zu einem weiteren überraschenden Vorteil eines langfristigen Zahltag-Depots. Als am 11. Februar die neuen Tiefs erreicht wurden (zumindest im deutschen Markt), waren die Medien voll von panischen Meldungen. Kaum jemand traute sich, an diesen Tiefstständen zu kaufen. Wer allerdings - wie ich - bereits investiert war, konnte sich am Monatsende über satte Kursgewinne auf dem Konto freuen.
Wie oft habe ich mich im Nachhinein darüber geärgert, an den Tiefstständen nicht gekauft zu haben. Im Januar war mein Konto noch um über sieben Prozent ins Minus gelaufen. Im Februar allein machte es über 18 Prozent gut. Der Verlust seit dem Jahreswechsel kehrte sich um in einen Gewinn von 11,20%.
Um restlos ehrlich zu sein: In diesen Prozenten ist auch ein fünfstelliger Betrag aus Scalping-Gewinnen enthalten. Aber selbst ohne diesen sehe ich eine Binsenweisheit bestätigt: Wer nicht im Markt ist, wenn nichts passiert, der ist auch nicht dabei, wenn etwas passiert. Meiner Erfahrung nach wäre man im Januar gar nicht so schnell aus dem Markt gekommen, wie die Kurse gefallen sind. Und man wäre im Februar vor lauter Angst auch nicht so schnell wieder eingestiegen, wie die Kurse explodierten. Einziger Wermutstropfen: Ich hätte gern mehr Geld gehabt, um noch das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Unterbewertete Dividendentitel am Jahrestief zu kaufen, ist sicher nicht die schlechteste Idee.
Bleibt mir also, mich über den gerade begonnenen März zu freuen. Der wird wieder ein Dividendenfest, denn mit Digital Realty und Intel haben zwei meiner Unternehmen bereits die jährlichen "Rentenerhöhungen" bekannt gegeben.
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