Manche Monate sind wenig spektakulär. Da verdient das Zahltag-Depot einfach Geld, ohne dass ich viel dafür tun muss. Der April war so ein Monat. Es gab nicht übermäßig viele Dividendenzahlungen, lediglich 14 Zahltage. Von der absoluten Summe wurden im Vergleich zum März 2016 fast 50 Prozent weniger Dividenden gezahlt. Und betrachte ich die ersten vier Monate des Jahres, dann war der April der schwächste Monat des Jahres. Ist das ein Drama? Überhaupt nicht. Was für mich zählt, ist nämlich nicht die Schwankung der aufeinander folgenden Monate, sondern die Entwicklung des April 2016 gegenüber dem April 2015. Auf Jahressicht hat sich die Dividende also um 5,82% erhöht - das ist eine beachtliche Rentenerhöhung. Dass die Steigerung nicht noch höher ausfiel, liegt am gestiegenen Euro-Kurs. Denn die Dollarsumme (und eigentlich geht ja die auf meinem Konto ein) liegt mehr als sechs Prozent über der des April 2015. Auch im April gab es wieder Dividendensteigerungen - Realty Income, die "Mutter aller Dividendenzahler", erhöhte turnusmäßig die monatliche Zahlung.
Für den Mai zeichnet sich ebenfalls schon eine Dividendensteigerung ab - Omega Health Care, ein REIT aus der Gesundheitsbranche, hat vor kurzem die Quartalszahlung von 0,57 auf 0,58 Cent gesteigert. Das war schon die zweite Erhöhung in diesem Jahr. Nun ist es aber nicht so, dass alle Unternehmen permanent ihre Dividenden steigern. Triangle Capital Corporation, die im Juni wieder ihre Dividende überweisen, haben zur Vorlage der aktuellen Quartalszahlen am 4. Mai ihre Dividende um 16,7% gekürzt - von 0,54 auf 0,45 Dollar pro Quartal. Wie geht man mit solchen Kürzungen um? Im Fußball würde man eine gelbe Karte vergeben, für mich ist die Aktie damit ein Verkaufskandidat. Ich werde also die Position beobachten und mittelfristig austauschen, sobald sich eine attraktive Alternative ergibt. Da Dividenden jederzeit gekürzt werden können (in den USA entscheidet darüber der Aufsichtsrat, nicht die Hauptversammlung), ist es ratsam, die einzelnen Positionen nicht zu hoch zu gewichten, so dass eine mögliche Einkommenseinbuße nicht zu stark ins Gewicht fällt.
Neben den Dividenden haben aber auch die anderen drei Einkommensströme im April ihren Beitrag zur positiven Entwicklung meines Zahltag-Depots geleistet. Auf den Kontostand vom 31. März bezogen und unter Berücksichtigung meiner monatlichen Sparrate brachten Dividenden einen Ergebnisbeitrag von 0,58%. Aus fünf geschlossenen Optionspositionen auf Aktien nahm ich 0,18% an Prämien ein. 1,94% trug der Verkauf von Optionen auf Indizes und Futures bei. Silber, Öl und Weizen brachten positive Erträge, sieben Positionen wurden profitabel geschlossen. Ein Verlust musste im Dax realisiert werden - ich habe einen 10.500er Juni-Call nach hinten und oben gerollt und damit im April einen Verlust realisiert. Wieder aufgenommen habe ich den Handel in der Stundenstrategie, das ist meine persönliche Herausforderung im Augenblick. Im April brachten zwei profitable Trades immerhin 0,28% Cash, es hätte mehr sein können, aber es ist ein Anfang.
Mit 2,98% monatlichem Cash-Erlös hat der April damit meine interne Benchmark von zwei Prozent monatlicher Erlöse deutlich übertroffen. Seit Anfang des Jahres wurden 4,42% eingefahren, das ist noch nicht rekordverdächtig, aber angesichts der verhagelten Bilanz von Februar und März stimmt es mich optimistisch, zum Jahresende wieder um die 20% Cash generieren zu können. Ganz nebenbei ist auch noch der Kontostand im April ein wenig gestiegen - ein neuer Rekord zum Monatsschluss.
Und der Ausblick? Ich habe mir vorgenommen, weiter an der Verbesserung meiner Depot-Qualität zu arbeiten. Titel, die ihre Dividenden streichen, werden sofort entfernt. Titel, die ihre Dividenden kürzen, werden unter Beobachtung gestellt und nach Möglichkeit gegen Unternehmen ausgetauscht, die konstante Dividendensteigerungen liefern. Im Bereich der Futures-Optionen denke ich über neue Positionierungen nach - in den USA läuft die Aussaat von Soja, Weizen und Mais, das führt meist zu erhöhter Volatilität und damit zu erhöhten Optionsprämien. Die größte Herausforderung bleibt aber die Stundenstrategie - meine psychologische Baustelle Nummer eins.
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