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    Performance-Report: Das Zahltag-Depot im August 2016

    Der August war mein Urlaubsmonat. Und in solchen Monaten wird einer der großen Vorteile eines Dividenden-Depots sichtbar. Ich muss nichts tun und habe am Ende des Monats trotzdem ein Einkommen erzielt. Die Grundidee der Zahltag-Strategie ist es bekanntlich, Schritt für Schritt über Jahre hinweg einen wachsenden Geldstrom zu erzielen, für den ich nicht mehr arbeiten muss. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen Investieren und Traden: Der Trader verdient im Urlaub kein Geld, der Investor schon. 

    Im August flossen wieder über 570 Euro an Dividenden. Das ist erstmal weniger als im gleichen Monat des Vorjahres - und zwar um satte 20% weniger. Hier schlägt sich nieder, dass im Vorjahr beispielsweise noch Linn Energy monatliche Dividende gezahlt hat, inzwischen ist das Unternehmen bankrott. Chambers Street Properties, im Vorjahr ein Monatszahler, ist inzwischen mit Gramercy Property Trust fusioniert und zahlt quartalsweise. Und Navios Maritime Partners, die mir vor einem Jahr noch knapp 120 Euro Dividende überwiesen haben, hat die Dividende komplett gestrichen und ist längst verkauft. Ebenso erging es der irischen Fly Leasing Ltd. Schließlich griff im August auch erstmals mein schrittweiser Ausstieg aus den Aktien von FSC. Es geht also alles mit rechten Dingen zu.    

    Ich rechne auch für den September mit einer fallenden Dividende im Vergleich zum Vorjahr, es werden "nur" etwa 910 Dollar eingehen, die ich dann noch in Euro umrechnen muss. Auch hier ist der Grund schnell gefunden: Ich habe im Juni meine Position in Medley Capital Corporation liquidiert, die zeichneten zuletzt für rund 183 Euro Dividende pro Quartal verantwortlich. Inzwischen wurde die Dividende dort ein weiteres Mal gekürzt, der Verkauf stellte sich im Nachhinein also als berechtigt heraus. 

    Da ich im August im Urlaub war, kamen nicht viele Trades zusammen. Insgesamt wurden nur 13 Positionen geschlossen, allerdings alle im Gewinn. Neun Short-Optionen aus dem Futures- und Indexbereich brachten satte 1,78% Cash in die Kasse. Aus vier zurückgekauften Aktienoptionen flossen mir 0,16% zu - immer gerechnet auf den Kontostand vom 31. Juli, unter Berücksichtigung möglicher Ein- und Auszahlungen. Die Dividenden steuerten 0,40% bei, so dass in der Summe 2,34% Cash auf dem Konto gutgeschrieben wurden.  

    Ein interessantes Phänomen hat sich im August deutlich bemerkbar gemacht. Mein Kontostand hatte zum 31. Juli 2016 den höchsten Monatsschluss seit Auflegung der Zahltag-Strategie. Darüber bin ich nicht sonderlich erregt, denn für steigende Aktienkurse kann ich mir nichts kaufen. 

    Im Umkehrschluss führte das allerdings dazu, dass die prozentualen Erlöse tendenziell sinken. Wenn man 1000 Euro einnimmt, entspricht das bei einem Kontostand von 100.000 Euro einem Prozent. Steigt jetzt auf Grund von Kursgewinnen (die für mein Einkommen ja überhaupt keine Rolle spielen) der Kontostand auf 140.000 Euro, dann entsprechen die gleichen 1.000 Euro an Geldzufluss nur noch 0,71 Prozent. Scheinbar hat sich die "Performance" also verschlechtert, obwohl die gleichen 1.000 Euro geflossen sind. Auch Ein- und Auszahlungen verändern die prozentuale Performance.

    Daher ist es wichtig, neben der prozentualen auch immer die absoluten Werte zu betrachten. Interactive Brokers bietet übrigens eine komfortable Berichtsfunktion in der Kontoverwaltung. Hier kann man sich für beliebige Zeitperioden die zeitgewichtete Rendite anzeigen lassen. Diese berücksichtigt Ein- und Auszahlungen, Kurssteigerungen und -verluste und bietet die Möglichkeit, sich mit einer selbstgewählten Benchmark zu messen.  

    Die blaue Linie ist meine Kontokurve, die violette die Performance des S&P 500 und die grüne Linie die Performance des Dax vom 31. Dezember 2015 bis 31. August 2016. Die zeitgewichtete Rendite (englisch TWR = Time Weighted Return) berücksichtigt, wie viel Geld ich auf mein Konto eingezahlt habe und zu welchem Termin. Die ausgewiesenen 43,75% Performance berücksichtigen dann das gesamte Konto inklusive aller Ein- und Auszahlungen, geflossenen Dividenden, gezahlten Gebühren, Zinsen, Steuern usw. Bequemer geht es nicht. 

    Wie sieht der Ausblick aus? Der September wird kein Rekordmonat, was die Dividenden angeht - siehe oben. Aber Helmerich & Payne hat mir die ersten fünf Euro überwiesen, nachdem ich die ersten zehn Aktien gekauft habe. GameStop, ein neues Unternehmen, liefert zum ersten Mal Dividenden, die Aktie habe ich im Sommer gekauft. Realty Income zahlt erstmals im September über 20 Cent Dividende, es ist die fünfte Anhebung in diesem Jahr. Nach dem Ex-Dividenden-Tag werde ich meine Position in FSC um weitere Stücke verkleinern und mich nach einer sinnvollen Alternative umschauen. Und noch eine gute Nachricht: Erstmals werde ich auch an Coca-Cola Geld verdienen. Ich lauere mit einem Short Put auf einen günstigen Einstieg. Jetzt ist Geduld gefragt. 

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