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    Performance-Report: Das Zahltag-Depot im August 2018

    Heiß war der August an den US-Börsen. Es ging aufwärts im S&P 500, an der NASDAQ und im Dow Jones. Der DAX hingegen war Ende August weniger wert als Ende Juli. Das nervöse Auf und Ab der Kurse dies- und jenseits des Atlantik lässt mich jedoch kalt. Auch das politische Palaver interessiert mich wenig, was ich suche, ist schnöder Mammon. Ein wachsender Cashflow meines Zahltag-Depots, das ist es, was ich anstrebe. Insofern ist die klassische Performance (Wie stark steigt mein Kontostand in einem bestimmten Zeitraum?) ein nettes Nebenprodukt, aber ich jage ihr nicht hinterher. 

    Um so überraschter bin ich immer wieder, dass sich mein Depot seit Jahresbeginn besser entwickelt hat als der S&P 500. Kann es sein, dass sich Qualität auf Dauer durchsetzt?   

    11,63% beträgt die kumulative, zeitgewichtete Rendite meines Depots seit dem Jahreswechsel. Das kann sich natürlich in Abhängigkeit von der Börsenstimmung jederzeit wieder ändern, denn was die Grafik auch zeigt: Zum Jahresbeginn gab es streckenweise bis zu zwölf Prozent Minus in meinem Konto. Darüber muss ich mir jedoch nicht den Kopf zerbrechen, denn meinem laufenden Einkommen tut das keinen Abbruch. Wer sein Aktiendepot bewirtschaftet wie eine vermietete Immobilie, der schaut auf laufende Einnahmen. Ein Vermieter kontrolliert auch nicht wöchentlich, was seine Wohnungen derzeit auf dem Markt wert sind. Er überprüft am Monatsersten die Kontoauszüge auf pünktliche Mieteingänge. 

    Kurz: Ich konzentriere mich auf die Faktoren, die ich kontrollieren kann. Börsenkurse gehören nun einmal nicht dazu. Ich kann lediglich darauf vertrauen, dass ich das eine oder andere Schnäppchen bei meinen Investitionen erwischt habe, gemäß dem Aldi-Prinzip "Qualität ganz oben, Preise ganz unten". Sollte ich richtig liegen, wird "der Markt" die eine oder andere Aktie später auch "wachküssen" und eine zeitweilige Unterbewertung wird von aggressiven Käufern wegarbitriert. 

    Mein großer Motivator ist der Dividendentacho. Die Nadel steht Anfang September bei 17.804,10 Dollar. Anfang August waren es 17.552,04 Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 1,43% innerhalb eines Monats. 

    Ich bin gefragt worden, was dieser Tacho aussagt. Es ist die Summe aller derzeit ausgeschütteten Jahresdividenden meiner Aktien. Wenn ich also 400 Aktien von AT&T im Depot habe, die jährlich 2,00 Dollar pro Aktie an Dividenden ausschütten, dann ergibt das 800 Dollar jährliches passives Einkommen nur von AT&T. Diese Summe ermittle ich für jede einzelne meiner rund 50 Aktienpositionen. Eingetragen in eine Google-Tabelle kann ich dort ein solches "Tachometer-Diagramm" erzeugen. Ein hübsches Gute-Laune-Spielzeug. Ende Dezember stand die Nadel übrigens bei 14.309,69 Dollar, so dass ich Ende August bereits eine Rentenerhöhung von 24,4% kassieren durfte. Klar, man muss diese Dollarsumme noch in Euro umrechnen und dann auch noch die Abschlagssteuer von 25% plus Solidaritätszuschlag abziehen. Aber inzwischen bedient sich "Vater Staat" ja auch schamlos an den Renten der Otto-Normalbürger und kassiert hier in zunehmendem Maße Steuern.

    Meine Rentenerhöhungen sind auch nicht vom Gusto irgend eines politischen Gremiums abhängig, sondern nur von der Geschäftsentwicklung in "meinen Firmen". Weil die Geschäfte prächtig laufen, hat im August die Internet-Tierapotheke PetMed Express die Dividende zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres angehoben. Vor einem Jahr gab es 20 Cent im Quartal, derzeit sind es 27 Cent. Das sind 35% Steigerung auf Jahressicht. Auch der Bohrfeldausrüster Helmerich & Payne erhöhte die Dividende. Das tut die Firma seit 45 Jahren jedes Jahr. Für den Monat September musste ich mich mit zwei Dividendenerhöhungen bescheiden, lediglich Target und J. M. Smucker überwiesen für den September etwas mehr. Tendenziell finden die meisten Dividendenerhöhungen ohnehin in der ersten Jahreshälfte statt, wenn die Abschlüsse der Geschäftsjahre vorliegen. Daher ist das etwas flaue Dividendenwachstum im dritten und vierten Quartal normal.  

    Mit 1.086,74 Euro Dividenden im August lag ich zum dritten mal in diesem Jahr im vierstelligen Bereich. Mein durchschnittliches Monatseinkommen hat sich in den ersten acht Monaten des Jahres 2018 auf 985,64 Euro erhöht. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Durchschnitt bei 842,61 Euro. Das ergibt rund 16,97% mehr. Im September werde ich voraussichtlich ein weiteres Mal die Tausender-Marke überschreiten können. Der August 2018 spülte übrigens 39,28% mehr Dividenden auf mein Konto als der August 2017. Erstaunlich.  

    Neben den Dividenden kassiere ich noch aus aktivem Handel zusätzliche Erträge. Die unten stehende Tabelle zeigt, dass mein Dividendenstrom im August 0,48% meines eingezahlten Kapitals ausmachte. Seit dem Jahreswechsel habe ich bereits 3,58% Dividenden kassiert. Der Verkauf von Aktienoptionen trug 0,29% zum Monatsergebnis bei. Futures-Optionen erwirtschafteten 0,95% und zwei Hedge-Trades brachten unerwartet 0,39% Zusatzerlöse. 

    Negativ war der Ergebnisbeitrag der Aktien, denn ich habe die Maiden Holdings Rückversicherung aus meinem Depot geworfen, nachdem sie die Dividende um zwei Drittel gekürzt hat. Es verblieb ein kleiner Verlust von 0,35%, gerechnet auf mein eingezahltes Kapital. Das recycelte Kapital wurde in bessere Unternehmen investiert - den Krankenhaus-REIT Medical Properties Trust und die Ship Finance International Limited, ein Reeder mit Sitz auf den Bermudas.   

    Für den September steht ein Highlight an. Ich werde mein Jahresziel erreichen, und zwar mehr als drei Monate vorfristig: ein Bruttodividenden-Jahreseinkommen von 18.000 Dollar. Die Nadel meines Dividendentachos wird also im nächsten Performance-Report im grünen Bereich stehen. Das entspricht 1.500 Dollar monatlichem passiven Einkommen. Für mich ein kleines, vorfristiges Weihnachtsfest.     

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    Kommentare: 14
    • #1

      Leostolany (Donnerstag, 27 September 2018 18:13)

      Seit mehreren Wochen guck ich auf deine Seite und hoffe auf den nächsten Performance Report. Endlich ist er da!

      Klasse und weiter so Nils!

    • #2

      Dividendenjäger (Freitag, 28 September 2018 11:12)

      Herzlichen Glückwunsch! Wenn man jetzt die Zahlen extrapoliert gehst du in mit 60 (in 5 Jahren), 4 Jahre vor den anderen "Idioten", mit 2.000€ netto/Monat "reich in Rente". Wohin dann nur mit so viel Geld?

    • #3

      Titus (Freitag, 28 September 2018 12:31)

      Ebenso Gratulation, Nils! Man könnte schon sagen: Deine ZTS is just the beginning! Habe mich im August auch mal an der Ship Finance Company wohl dosiert beteiligt und gestern also die erquickende Gewinnausschüttung erhalten. Divis polieren eben wirklich jedes Depot auf! Danke vielmals für die Nennung Deiner recht gut recherchierten Aktien-Knubbel! Bestens Titus

    • #4

      Cheeqy (Freitag, 28 September 2018 16:33)

      Hey Nils,

      tolle Performence. In deinem letzten Video hast du zum Schluss kurz erwähnt, dass eine Dividende CEOs und Vorstandsmitglieder davon abhalten kann, uneffizient Geld einzusetzen.

      Bin seit 2 Monaten in einer angelsächsischen Großstadt aus Europa und habe hier viele Unternehmer und Vorstandsmitglieder getroffen. Ich durfte einige Gespräche mithören. Meine Erfahrung kurz gesagt: Mit steigenden Unternehmensgewinnen steigt überproportional das Ego der CEOs und anschließend auch die sinnlosen Ausgaben des Unternehmens. Plötzlich wird halt das total überteuerte Büro in der Innenstadt gemietet.

      Mit der Dividenden wird der Aktionär belohnt und die CEOs bleiben auf dem Boden.

      Grüße und weiter bitte guten Content!

    • #5

      Susana (Samstag, 29 September 2018 09:33)

      Ich hätte auch gerne meine Dividenden in einer Liste gepflegt und so eine schöne Übersicht. Aber als Excelkrücke bekomme ich das so nicht hin. Wäre es möglich die Tabelle bzw. Vorlage zu teilen? Ich wäre sehr dankbar. cybergraphics@web.de
      Merci
      Susana

    • #6

      Thomas Thurzo (Samstag, 29 September 2018 10:33)

      Deine Performance ist immer eine großartige Motivation für mein eigenes Depot. Soll noch einer sagen man kann an der Börse nix verdienen.

    • #7

      Axel (Samstag, 29 September 2018 13:06)

      Hallo Nils,ich finde die Leistung deines Depot bemerkenswert.Ich würde mich freuen wenn Du mir den Link zukommen lassen könntest zum Eintragen der Dividenden bei Google.Ich gebe zu ich bin kein Experte im Excel Programm.Vielen Dank vorab.Mach mit deinen Kommentaren und Analysen weiter so.Gruss Axel. jemandha@gmx.de

    • #8

      Nils Gajowiy (Samstag, 29 September 2018 18:23)

      @Susana: Meine Dividendenstatistik bekommen alle Mitglieder des Inner Circle wöchentlich aktualisiert zugesandt. Und können natürlich mit die Excel-Tabelle auch für eigene Zwecke nutzen. Aber verschenken mag ich sie nicht.
      @Axel: https://www.google.de/intl/de/sheets/about/ Da gibt's die Google-Tabellen, mit denen man auch einen Dividendentacho bauen kann. Gibt auch eine Seite dividendmeter.com, glaube ich.

    • #9

      Steffen (Montag, 08 Oktober 2018 02:37)

      Hallo Nils,
      ich verstehe immer dieses ausführliche teilweise subtile Schulterklopfen des stetig steigenden Dividendeneinkommens nicht. Natürlich steigt es durch die regelmäßige Erhöhung der Dividenden durch die Unternehmen - das ist zweifelsfrei etwas was sich jeder zu nutze machen kann und was man auch Außenstehenden erklären sollte. Auch das Dividendenreinvestement. Jedoch ist es aus meiner Sicht völlig sinnfrei seinen permantent wachsenden Einkommensstrom zu publizieren, wenn die Steigerung maßgeblich dadurch zu Stande kommt, das ich jeden Monat neues Geld investiere. Das ist doch logisch das dann die Dividenden einnahmen steigen. Das ist aber in allen Bereichen des Investements so. Wenn ich eine Immobilie habe, habe ich ein Einkommen - wenn ich mehr Immobilien habe, habe ich ein höheres Einkommen. Was möchte man jetzt daraus ableiten ? Es ist ein wenig so, als wenn Coaches ein Konto besparen, um zu zeigen wie man ein kleines Konto schnell groß bekommt. Das ist natürlich toll, aber genau wie oben beschrieben, auch logisch. Es ist ja für die Öffentlichkeit auch schön zu sehen, wie man ein Portfolio aufbaut - aber aus meiner Sicht fehlt sehr oft der Disclaimer "ich habe diesen Monat mehr Geld in die Hand genohmen, deshalb steigt mein Einkommen im nächsten Monat". Welchen Nutzen man das aus den Zahlen der Einkommenssteigerung zieht ist ja dann jedem selber überlassen. Viele Grüße Steffen

    • #10

      Nils Gajowiy (Montag, 08 Oktober 2018 09:48)

      Hallo Steffen, danke für Deinen Kommentar. Mir geht's hier nicht darum, einen auf "dicke Hose" zu machen und zu zeigen, was ich für ein "toller Hirsch" bin. Ich hab zwei Dinge im Blick: Erstens will ich mir selbst gegenüber Rechenschaft ablegen. Was klappt, was nicht, was habe ich falsch gemacht. Ich tue das öffentlich, weil ich mir damit einen extrinsischen Druck aufbaue, der mich von Dummheiten abhält.
      Zweitens will ich zeigen, dass dieser Weg wirklich jedem offen steht - vom Studenten bis zum Multi-Millionär. Es funktioniert. Praktisch. Nicht auf Demokonten oder in klugen Büchern, sondern im echten Leben und mit echtem Geld. Trotz Gebühren, Steuern und Fehlern. Man muss es aber machen, und nicht nur darüber grübeln. Und man muss nicht jeden Monat neues Geld in die Hand nehmen, sondern man reinvestiert das Geld, das einem die Dividenden liefern. Eine kleine monatliche Sparrate beschleunigt den Prozess lediglich.
      Vielleicht motiviert das den Einen oder die Andere, den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Vielleicht hilft es, dass der Eine oder die Andere meine Dummheiten nicht wiederholt. Der eine mag es sinnfrei finden, der andere motivierend. Als Börsianer muss ich ohnehin damit leben, in der Popularität irgendwo zwischen Versicherungsvertreter, Gebrauchtwagenhändler und Alexander Gauland zu rangieren. Nicht jeder muss mich toll finden, nicht jeder lesen, was ich schreibe. Weiter viel Erfolg! Nils

    • #11

      Uwe (Montag, 08 Oktober 2018 15:00)

      Hallo Nils, bitte genau so weitermachen, Danke

    • #12

      christoph (Donnerstag, 11 Oktober 2018 13:28)

      Hallo Nils,
      wie Du, bin ich ein Fan der Dividenden Strategie, nach dem ganzen Desaster mit dem Neuem Markt und dem Wunsch Millionär zu werden. Aus dem wenig übrig gebliebenem Geld und nach UK verkauften Kapital Lebensversicherung fing ich an solides Dividendendepot aufzubauen, auch vor allem im "angelsächsischen Raum", kaum Deutschland wegen der fehlenden Dividendenkultur. Seit ca. 2 Jahren lese ich Dein Blog, nicht um abzukupfern, aber um mehr Erfahrung zu sammeln im Umgang mit Fehlentscheidungen und Bodenständig zu bleiben, nicht mehr spekulieren mit der Hornung auf 1.000% Kursgewinn, weil am Ende eine relativ sichere Dividende besser ist.
      Also Nils, bitte genau so weitermachen, Danke

    • #13

      David (Freitag, 12 Oktober 2018 17:12)

      Hallo Nils,
      Du kaufst monatlich neue Titel oder stockst auf, welche Summe hältst du hier für das Minimum, um die Transaktionskosten in Relation zu halten?

      Mit freundlichen Grüßen

    • #14

      Nils Gajowiy (Freitag, 12 Oktober 2018 21:45)

      Ich habe schon kleine Häppchen von 300 Dollar gekauft. Die Orders bei meinem Broker kosten teilweise nur 30 Cent, da kann man das machen. Gruß Nils

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